AGR-Ventil: Was passiert, wenn es nicht richtig funktioniert?

Verstopftes AGR-Ventil
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Die Aufgabe des AGR-Ventils (Exhaust Gas Recirculation) besteht darin, einen Teil der Abgase wieder in den Brennraum zurückzuführen.

Dieser Artikel beleuchtet das AGR-Ventil, wie es funktioniert und welche Probleme auftreten können, wenn diese Komponente nicht richtig funktioniert.

Inhalt

Funktion des AGR-Ventils

Das AGR-Ventil öffnet und schließt die Verbindung zwischen Ansaug- und Auslass-Leitung. Beim Öffnen des Ventils gelangt eine bestimmte Menge Abgas in das Ansaugrohr und vermischt sich mit dem neu ankommenden Kraftstoffgemisch im Zylinder.

Durch die Vermischung der Abgase mit dem Kraftstoffgemisch wird der Sauerstoffanteil im Brennraum geringer. Dies ist leistungstechnisch unerwünscht, führt aber zu einer Absenkung der Verbrennungstemperatur, was zu einer geringeren Bildung von Stickoxiden führt. Hohe Temperaturen und Luftüberschuss erhöhen die Produktion von Stickoxiden in Abgasen.

Einfach ausgedrückt durchläuft ein Teil des Abgases den Verbrennungsprozess zweimal. Was schon einmal gebrannt hat, brennt nicht mehr, wodurch weniger Sauerstoff für die Verbrennung zur Verfügung steht. Eine geringere Sauerstoffmenge ermöglicht es, weniger Kraftstoff zu verbrennen und somit eine niedrigere Verbrennungstemperatur zu erzielen, bei der die Bildung von Stickoxiden geringer ist.

Das AGR-Ventil wird sowohl von Benzinmotoren als auch von Dieselmotoren verwendet. Bei Benzinmotoren variiert die Rückführung von Abgasen zwischen 10 und 20 % des Volumens des Ansauggemisches in den Zylinder. Bei Dieselmotoren variiert die Abgasrückführung zwischen 15 und 25 %.

Der Nachteil der Verwendung des AGR-Ventils

Ein hoher Anteil an rückgeführten Abgasen reduziert die Motorleistung (weniger Luft, weniger Kraftstoff, niedrigere Verbrennungstemperaturen = weniger mechanische Arbeit). Das Ansaugrohr wird allmählich mit Feststoffpartikeln aus den Abgasen verstopft, wodurch das in die Zylinder gesaugte Luftvolumen erheblich eingeschränkt wird.

Die Menge der zurückgeführten Abgase wird in Abhängigkeit von der angesaugten Luftmenge, der Motordrehzahl und der eingespritzten Kraftstoffmenge bestimmt. Die Abgasrückführung ist jedoch nur bei Motortemperaturen über 50 °C aktiv.

Bei Drehzahlen über 3000 U/min ist das AGR-Ventil inaktiv und somit findet keine Abgasrückführung statt. Mit dem Aufkommen strengerer Euro-Emissionsnormen wurden jedoch Zweikreis-EGR-Ventilsysteme gefördert, die in allen Motorzyklen arbeiten.

Dual-Loop-Abgasrückführungssystem

Moderne Motoren, die strenge Abgasnormen erfüllen müssen, verwenden ein zweikreisiges Abgasrückführungssystem, das aus einem Hochdruck- und einem Niederdruck-Abgasrückführungssystem besteht.

1. Hochdruck-Abgasrückführungssystem

Bei diesem System werden die Abgase direkt aus dem Abgaskrümmer entnommen und ohne Kühlung zum Ansaugkrümmer geleitet. Die heißen Abgase vermischen sich mit der durch das Saugrohr strömenden Luft und erwärmen diese.

Das Ergebnis dieses Systems ist eine schnellere Erwärmung des Katalysators und des Dieselpartikelfilters, die schneller und betriebsbereiter sind. Das Hochdrucksystem ist jedoch nur bei kaltem Motor aktiv.

2. Niederdruck-Abgasrückführungssystem

Dieses System sammelt die Abgase nach dem Partikelfilter und ist somit rußfrei. Die Abgase sind daher sauberer; Dadurch werden der Verschleiß des Motors und das Verstopfen des Ansaugrohrs mit Kohlenstoff deutlich reduziert.

Zusätzlich werden die Abgase durch einen Abgaskühler gekühlt, bevor sie zum Saugrohr zurückgeführt werden. Das Niederdrucksystem arbeitet, wenn das Hochdrucksystem deaktiviert ist.

Verstopftes AGR-Ventil

Abgase, die mit dem Einkreis-AGR-Ventilsystem zurückgeführt werden, kehren zum Ansaugkrümmer zurück, ohne den Dieselpartikelfilter oder den Katalysator zu passieren.

Solche ungereinigten Abgase verstopfen jedoch schnell das AGR-Ventil und das Ansaugrohr mit Kohle. Derselbe Fall tritt ein, wenn der Motor minderwertigen Kraftstoff verbrennt oder beschädigt ist und das Kraftstoffgemisch und Motoröl verbrennt.

Das Ergebnis eines verstopften Ansaugkrümmers und AGR-Ventils ist:

  • Ruckeln des Motors beim Beschleunigen
  • Übermäßiger Rauch aus dem Auspuff
  • Verstopfung des Partikelfilters tritt schneller auf
  • Der Motor springt schlecht an
  • Der Motor produziert mit Stickstoff mehr Kohlenwasserstoffe Oxyd
  • Motorwarnlampe leuchtet
  • Der Motor würgt ab und hat reduzierte Leistung (durch eine dicke Kohleschicht im Ansaugkrümmer kommt nicht genug Luft in die Zylinder)

Wie kann man dieses Problem verhindern? Die Wartung des AGR-Ventils basiert hauptsächlich auf der Reinigung und Entfernung von Kohlenstoffablagerungen.

Wie kann das Problem mit einem verstopften AGR-Ventil gelöst werden?

Sollte Ihr Fahrzeug bereits von einem der oben genannten Probleme betroffen sein, stehen Ihnen folgende zwei Möglichkeiten zur Auswahl:

  1. AGR-Ventil ersetzen
  2. AGR-Ventil reinigen

1. Ersetzen des AGR-Ventils

Beim Ersetzen eines alten, verstopften oder fehlerhaften AGR durchein neues, rechnen Sie mit höheren Reparaturkosten. Diese Option ist nicht die billigste, wenn also das AGR-Ventil gereinigt werden kann, sollten Sie diese Option wählen.

2. Reinigung des AGR-Ventils

EGR valve cleaning

Die Reinigung des AGR-Ventils besteht aus der Demontage der gesamten Komponente, die in einen Ultraschallreiniger gelegt wird. Es reinigt es mit einer speziellen Flüssigkeit von allen Verschmutzungen und Ablagerungen.

Eine solche Reinigung ist sehr bauteilschonend, da es dabei zu keiner mechanischen Beanspruchung der Materialien und somit zu keiner Beschädigung des AGR-Ventils kommt.

Sie können das Ventil aber auch zu Hause selbst reinigen. Sie benötigen nur wenige Spezialreiniger, um Kohlenstoffablagerungen aufzubrechen und zu entfernen. Reinigen Sie das Ventil auf keinen Fall mit einer Drahtbürste, einem Messer oder einem Schraubendreher, da Sie das Ventil mechanisch beschädigen könnten.

Sehen Sie sich eine kurze Demonstration der Funktionsweise des AGR-Ventils an: