Quattro: Wie funktioniert Allradantrieb?

Audi
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Quattro ist die Bezeichnung des Allradantriebssystems des Automobilkonzerns Audi. Alle Audi-Modelle, die mit Allradantrieb ausgestattet sind, tragen diese Bezeichnung.

Doch wie funktioniert der Allradantrieb von Audi und warum ist Quattro nicht wie Quattro? Wir werden im heutigen Artikel etwas Licht ins Dunkel bringen.

Inhalt

Die Geschichte des Audi Quattro in Kürze:

Den Anstoß für die Entwicklung eines Autos mit Allradantrieb für den Automobilkonzern Audi gab der Volkswagen Iltis, ein im Auftrag von Audi entwickeltes Geländewagen. Während der Testfahrten entstand jedoch die Idee, einen Allradantrieb in einen Pkw einzubauen.

1977 wurde der Audi 80 für die Entwicklung mit dem Allradantrieb des Volkswagen Iltis ausgestattet. So entstand eine Art Prototyp, der die Bezeichnung A1 erhielt. Nach verschiedenen Tests wurde dieser Entwurf genehmigt und die Produktion von Fahrzeugen mit Allradantrieb konnte beginnen.

Das erste serienmäßig produzierte Audi-Auto mit Allradantrieb war 1980 das Modell Audi Quattro. Dieses Modell war schon unmittelbar nach seiner Einführung ein großer Erfolg, so dass die Bezeichnung Quattro auch heute noch für alle mit diesem Antrieb ausgestatteten Audi-Modelle verwendet wird.

Andere Automobilhersteller des Volkswagen-Konzerns verwenden andere Bezeichnungen für ihre Allradfahrzeuge. Beispielsweise verwendete der Automobilkonzern Volkswagen mehrere Namen für seine mit Allradantrieb ausgestatteten Fahrzeuge, etwa Syncro oder den immer noch verwendeten Namen 4Motion. Allerdings verwendet Audi für seine Allradfahrzeuge stets nur eine Bezeichnung: Quattro.

Wie funktioniert Quattro, also Allradantrieb?

Der Quattro-Antrieb ist ein permanenter Allradantrieb mit Zwischenachsdifferenzial und einer Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse im Verhältnis 50:50. Autos mit diesem Antrieb haben sehr gute Fahreigenschaften, insbesondere auf rutschigem, nassem und instabilem Untergrund.

Im Gegenteil, ihr Nachteil ist ein höherer Kraftstoffverbrauch und etwas schlechtere dynamische Eigenschaften als bei Fahrzeugen mit nur einem Achsantrieb.

Ein Kompromiss zwischen Allradantrieb

Der Kompromiss zwischen Einzelachsantrieb und Allradantrieb ist der Einzel-Primärachsantrieb mit einer Haldex-Kupplung, die bei Bedarf die Kraft zwischen Vorder- und Hinterachse umverteilt, indem sie den Hinterachsantrieb ein- und ausschaltet.

Auch einige Audi-Fahrzeuge sind mit einem solchen System ausgestattet, beispielsweise das TT-Modell, aber auch das A3-Modell. Auch diese Modelle tragen die gleiche Bezeichnung, viele nennen sie jedoch Fake-Quattro oder Fake-Quattro, weil diese Bezeichnung technisch gesehen zum vollwertigen, permanenten Allradantrieb gehört.

Vorteile von BMW xDrive gegenüber Audi Quattro

Im Vergleich zum Quattro-System mit einer konstanten Leistungsverteilung von 50:50 besteht bei BMW mit xDrive eine deutlich geringere Neigung zum Untersteuern, vor allem weil die bevorzugte Antriebsachse immer die Hinterachse ist.

Was ist ein gefälschter Quattro?

Was ist also der Unterschied zwischen dem erwähnten Quattro und dem gefälschten Quattro? Bei einem Auto mit dem richtigen Quattro-System sind Motor und Getriebe längs eingebaut. Die Motorkraft wird über das Getriebe auf das Differenzial übertragen, das die Kraft permanent im Verhältnis 50:50 auf die Vorder- und Hinterachse verteilt.

Motor und Getriebe sind mit dem falschen Quattro-System quer eingebaut. Die Motorkraft treibt primär nur die Vorderachse an, die Hinterachse wird nur bei Bedarf oder im Notfall über eine Haldex-Kupplung zugeschaltet.

In diesem Fall handelt es sich nicht um ein echtes Quattro-System, und die Fahreigenschaften des Fahrzeugs entsprechen nicht denen eines Fahrzeugs mit permanentem Allradantrieb Quattro.

Video, das die Funktionsweise des Quattro-Allradantriebs zeigt